Behandlungsmethoden
Hier erhalten Sie einen Einblick über einzelne Behandlunsmethoden, die in dieser Praxis angewandt werden:
Verhaltenstherapie
In der Verhaltenstherapie werden belastende Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bearbeitet. Als Verhaltenstherapeutinnen gehen wir davon aus, dass Reaktionen wie dysfunktionale Gedanken in der Biographie erlernt wurden. Der Fokus liegt auf der Lösung aktueller Schwierigkeiten, aber auch biographische Erfahrungen werden berücksichtigt.
In der Verhaltenstherapie sind Sie zur aktiven Mitarbeit eingeladen. Das bedeutet beispielsweise, dass Sie zwischen unseren Therapiestunden neue Verhaltens- und Denkweisen ausprobieren und erlernte Fertigkeiten eigenständig üben.
Wir begleiten Sie auch bei schwierigen Situationen außerhalb der Praxis (sogenannte Verhaltensexperimente und Konfrontationen), arbeiten an Ihrem Ernährungsverhalten oder an negativen Körperbildern. Die Verhaltenstherapie ist eine sehr vielseitige Methode, die weit mehr umfasst als nur das "Verhalten".
Schematherapie
Die Schematherapie ist eine Weiterentwicklung der klassischen Verhaltenstherapie, entwickelt vom amerikanischen Verhaltenstherapeuten Jeffrey Young. Diese Methode wurde speziell zur Behandlung komplexer Störungsbilder entwickelt, bei denen die Verhaltenstherapie nur begrenzt Wirkung zeigte. Heute wird die Schematherapie erfolgreich bei zahlreichen psychischen Erkrankungen eingesetzt, insbesondere bei zwischenmenschlichen Schwierigkeiten sowie bei komplexer oder wiederkehrender Symptomatik.
Was sind Schemata
Schemata sind Muster, die sich in der Kindheit entwickeln und aus Bildern, Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen bestehen. Die Schematherapie geht davon aus, dass sich dysfunktionale (negative) Schemata entwickeln, wenn wichtige psychische Bedürfnisse in der Kindheit nicht erfüllt wurden - beispielsweis Nähe, Bindung, Wertschätzung und Sicherheit. Diese Schemata sind tief im Gehirn verankert und werden heute oft automatisch und unbewusst aktiviert. Um die dadurch verursachten Belastungen zu reduzieren, entwickeln Menschen Bewältigungsstrategien, die kurfristig hilfreich, aber langfristig schädlich sein können (z.B. sozialer Rückzug, Vermeidung von Konflikten, Alkoholkonsum...)
Ablauf der Schematherpie
Das Ziel der Schematherapie ist es, diese negativen Muster zu identifizieren und durch hilfreiche Alternativen zu ersetzen. Dabei spielen emotions- und erfahrungsorientierte Techniken wie Stuhldialoge und Imaginationstechniken eine besondere Rolle.
EMDR / Traumatherapie
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), auf Deutsch: "Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung", ist eine evidenzbasierte Methode zur Behandlung von Traumafolgestörungen und belastenden Erfahrungen. Entwickelt wurde diese Methode in den 1980er Jahren von der amerikanischen Psychotherapeutin Dr. Francine Shapiro.
Bei EMDR geht es darum, traumatische Erinnerungen und die damit verbundenen negativen Gefühle, Gedanken und Körperreaktionen zu verarbeiten. In einer EMDR-Sitzung folgen Patienten mit den Augen den Handbewegungen der Therapeutin, während sich an das Trauma erinnert wird. Diese sogenannte bilaterale Stimulation hilft, die Verarbeitung dieser Erinnerungen im Gehirn zu fördern und in weniger belastender Weise im Gehirn abzuspeichern.
In Deutschland wird EMDR seit 1991 angewendet und 2006 durch den wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt. Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Viele Patientinnen und Patienten berichten nach einigen Sitzungen von einer Verringerung der negativen Emotion und einer verbesserten Fähigkeit, mit traumatischen Erinnerungen umzugehen.
Wenn Sie mehr über EMDR erfahren oder wissen möchten, ob diese Therapiemethode für Sie geeignet ist, sprechen Sie mich gerne an. Ich besitze die Abrechnungsgenehmigung für EMDR und berate Sie gerne umfassend.
Videosprechstunden
Sollten Sie einen Termin aus gesundheitlichen oder anderen Verpflichtungen nicht vor Ort in der Praxis wahrnehmen können, bieten wir Ihnen die Möglichkeit, diesen online über ein datensicheres Programm wahrzunehmen.
Wir nutzen hierfür Programme, die von der Kassenärztlichen Vereinigung zertifiziert sind, um den höchsten Datenschutzstandard zu gewährleistet, sodass Ihre persönlichen Daten und Gesprächsinhalte sicher und vertraulich bleiben.
Die Videosprechstunde steht in erster Linie unseren bekannten Patienten zur Verfügung. Wenn Sie neu in dieser Praxis sind, ist es wichtig, dass wir Sie zunächst persönlich kennenlernen bevor wir Videosprechstunden vereinbaren. Dies ermöglicht uns, eine fundierte diagnostische Einschätzung zu treffen und eine vertrauensvolle, therapeutische Beziehung aufzubauen, bevor wir Videosprechstunden durchführen.
Therapie mit Virtueller Realitätsbrille (VR-Brille)
In der Verhaltenstherapie von Ängsten spielt die Therapie mit der VR Brille (Virtuelle Realität) eine wichtige Rolle.
Die Virtual-Reality-Therapie ermöglicht mehr Flexibilität, da das direkte Aufsuchen angstauslösender Situationen entfällt und stattdessen mit der VR-Brille in der Praxis stattfinden kann. Außerdem fühlen sich manche Patient*innen wohler, die angstauslösenden Situationen zunächst virtuell zu besuchen.
Die VR-Brille eignet sich aber auch, um leichter und intensiver zwischen unseren Sitzungen bzw. während ihres Alltags üben zu können. Dazu können wir Ihnen eine VR-Brille verordnen, die Sie Zuhause nutzen können.
Es gibt eine große Anzahl an Orten, die mit der VR-Brille geübt werden können. Beispiele sind Supermarkt, Fußgängerzone und Zugfahrt sowie Flugzeug, Aufzug und Prüfungssituationen.